Interview mit IoT-Spezialist Dennis Paul „Wir lindern Schmerzpunkte“

Ein System in Zeiten der Digitalisierung vor äußeren Einflüssen oder gar Cyber-Kriminalität zu schützen ist kein leichtes Unterfangen. Mdex hilft Unternehmen dabei, dass Ihre Maschinen sicher kommunizieren. Dennis Paul, Bereichsleiter IoT-Projekte, erklärt im Interview mit publish-industry wie genau das ermöglicht wird..

publish-industry: Wie helfen Sie Unternehmen dabei, dass ihre Maschinen sicher zu kommunizieren?

Dennis Paul: Für eine sichere Kommunikation von Maschinen bieten wir alle erforderlichen Kommunikationskomponenten aus einer Hand. Das bedeutet, dass wir beispielsweise einen LTE-Router mit passender SIM-Karte einschaltfertig und vorkonfiguriert mit einer VPN-Verbindung, als Dienstleistung für eine nachhaltige, sichere Datenkommunikation, anbieten können. Die Nachhaltigkeit ist hier das Stichwort. Denn dadurch, dass wir nicht nur die Vorkonfiguration für den Kunden übernehmen, sondern auch das Update und Patch-Management, helfen wir dem Kunden seine lokal oder sogar global verteilte Kommunikationsinfrastruktur dauerhaft auf einem sicheren Niveau zu betreiben.
Denn IT-Sicherheit ist ein kontinuierlicher Prozess!

publish-industry: Ist die Kommunikation über das Mobilfunknetz sicherer, weil so das Produktionsnetzwerk unangetastet bleibt?

Dennis Paul: Eine Trennung vom Produktionsnetz kann vorteilhaft sein, wenn Maschinen in fremden Netzwerken stehen. Der Schutz ist hier für beide Parteien von Vorteil, denn der Betreiber des lokalen Netzes muss niemanden in seine lokale Infrastruktur lassen und derjenige der seine Maschine in ein fremdes Netzwerk stellt, muss dieses nicht in seine Verteilte Infrastruktur miteinbinden. In der Regel lässt sich zudem eine Anbindung über Mobilfunk hier auch schneller realisieren..

publish-industry: Welche Herausforderungen können bei der Datenkommunikation über das Mobilfunknetz auftreten?

Dennis Paul: Für eine stabile Datenkommunikation über Mobilfunk ist zunächst die Netzabdeckung und Netzauslastung entscheidend. Je nach Anwendung und Anforderung können hier unterschiedliche Mobilfunkstandards notwendig sein. Zum Beispiel für eine hohe Bandbreite und niedrige Latenzen bietet sich der Mobilfunkstandard LTE an. Ist an einem Standort keine Übertragung via Mobilfunk möglich, kann aber auch auf andere Übertragungswege, wie DSL oder SAT, zurückgegriffen werden.

publish-industry: Wie generieren Sie Mehrwerte aus den gewonnenen Daten?

Dennis Paul: Die Mehrwerte sind abhängig von der jeweiligen Branche und den Anforderungen des Kunden. Wenn beispielsweise unser Kunde einen Zugriff zur Fernwartung seiner Maschinen benötigt, die bei seinem Kunden stehen, können wir ihm eine einschaltfertige Kommunikationsinfrastruktur als Rundum-Sorglos-Paket zur Verfügung stellen. Der Kunde kann sich so weiter auf seine Kernkompetenzen konzentrieren. Manche Geschäftsmodelle lassen sich auch überhaupt erst durch eine Datenanbindung realisieren. Zum Beispiel, wenn ein Hersteller einer Anlage nicht weiter die Anlage an sich verkauft, sondern nur das was diese Anlage produziert oder leistet und somit nach dem tatsächlichen Output der Maschine abrechnen möchte. Also nicht länger einen Kompressor, sondern die Luft verkauft.

Wir können dem Kunden aber auch dabei helfen, seine Applikationsdaten aufzubereiten und zu visualisieren, um aus den gewonnenen Daten Produktverbesserungen oder Produktinnovationen abzuleiten.

Darüber hinaus bieten wir unseren Kunden Unterstützung dabei an, ihr Netzwerk noch sicherer zu gestalten. Das gelingt, indem wir auf die Kommunikationsinfrastruktur eine Anomalie-Erkennung aufsetzen. Diese stellt Abweichungen im Verhalten der Datenkommunikation fest, wenn sich also im Netzwerk ein Virus ausbreitet, wird ein Alarm ausgelöst.

Herr Paul, herzlichen Dank für das interessante Interview.
mdex ist Partner des INDUSTRY.forward Summit 2019.